Maskenpflicht – Oder: Irgendwann werdet ihr sie vermissen!

Die meisten von uns haben sie und sie sind gerade in und jedenfalls auch um aller Munde – Masken, um andere vor Covid-19 zu schützen. Mittlerweile oft aus weicher Baumwolle gefertigte in den unterschiedlichsten Farben, Mustern, mit tatsächlich kreativen Designs versehene Blickfänger. Von rosa Herzchen über schicke Streifen bis hin zu ländlichen Blumendekors. Wenn es geht, passend zum restlichen Gewand. Die Minimalisten unter uns bevorzugen schlichte schwarze Einteiler, reinweiß sieht man eher weniger, da bleibt dann doch immer wieder was vom Make-up drunter hängen. Eigentlich weiß ich gar nicht, was ihr habt, sonst rennen ja auch alle Fashionistas und solche, die es gerne wären, jedem Modetrend hinterher, auch wenn er noch so eigenartig und unbequem erscheint. Nur bei diesem kleinen Accessoire sträubt man sich so vehement.

Und da wären wir jetzt auch schon da, wo ich eigentlich hinwollte. Oder fast. Normalerweise komme ich schneller auf den Punkt, aber in solch ausgekugelten Zeiten kann man es ja auch ruhig mal mit etwas mehr Muße angehen.

Viele stöhnen und ächzen natürlich, wie unpraktisch, hinderlich und lästig diese Dinger doch sind. Nicht nur, dass man ziemlich schnell ins Schwitzen kommt, die Brille nach 2 Sekunden anläuft, sich die Ohrwascheln bei zu enggeknüpftem Gummiband im Winkel von bis zu 90 Grad vom Kopf abwenden können und dich der Metzger deines Vertrauens nicht mehr erkennt (was sich natürlich, jetzt nicht auf den Metzger bezogen, sondern allgemein betrachtet, auch manchmal als sehr praktisch herausstellen kann).

Schutz in mehrfacher HinSicht

Wenn man nämlich mit diesen Dingern länger zwei Bereiche der sogenannten T-Zone – für männliche Leser, die sich bis dato damit noch nicht beschäftigt haben –Gesichtsproblemzonen (die Stirn ist in diesem Fall davon nicht betroffen, da die Maske ja im optimalen Fall unterhalb der Augen enden sollte) abdeckt – entsteht tatsächlich die Gefahr, dass sich darunter – gerade bei sogenannter Problemhaut im Bereich von Nase und Kinn ungeliebte Mitesser und Pickelchen bilden. Langer Satz, aber geht, oder?

Von den – bei unsachgemäßer Behandlung derselben danach entstehenden Wucherungen mal ganz abgesehen. Am Ende des Tages oder spätestens am Tag nach Ablegen des Stoffteils, zeigt der Spiegel ein Bild des (persönlich unterschiedlich wahrgenommenen) Grauens. Was haben wir uns abgemüht, Wässerchen hier, Spezialcremes da, Schminke runter jeden Abend, Zuckerkonsum runtergeschraubt. Und jetzt?

Seht es doch mal positiv. Diese fiesen Dinger kommen sowieso immer wieder. In der Pubertät, durch zu fettiges Essen, zu viel Gin Tonic, zu vielen Zigaretten bei den Geburtstagssausen mit den Freunden, durch zu wenig frische Luft, zu viel ultraviolettem Licht am PC (gut, das macht zudem noch Falten). Durch einen Hormonschub in den Wechseljahren, durch ständiges nervöses Rumfummeln im Gesicht, ach, ich könnte noch einiges aufzählen.

Augenaufschlag – Blickkontakt ist gefragt

Aber jetzt, wirklich so richtig positiv gesehen. Wie ich gerade geschrieben habe, die hautspezifischen Gruselmonster kommen so oder so. Sie begleiten uns – die einen mehr, die anderen weniger – durch unser Leben. Aber jetzt gibt’s neben Abdeckstiften, Cover Creams, Camouflage etwas Neues, etwas Sinnvolles, etwas mit sagenhaftem Nebeneffekt. Die Maske! Irgendwelche Schwachstellen auf der Haut? No Problem, raus aus dem Haus, Maske rauf und geht schon. Schminkt euch die Augen, ob Cat oder Smokey Eyes, oder auch nicht. Aber vergesst in diesen Tagen, Wochen oder Monaten euer Pickelproblem. Es sieht ja niemand! Flirtet mit den Augen, zugegeben, Allergiker haben es derzeit schwerer, aber dennoch, der Fokus liegt auf dem Wimpernschlag. Also liebe Maskennörgler, macht einen Online-Nähkurs oder fragt eure beste Freundin oder euren besten Freund, die das Nähen vielleicht schon zu ihrer Leidenschaft gemacht haben.

Legt euch einen schicken Bestand an umschnallbaren Begleitern zu und glaubt mir, es wird bestimmt wieder eine Zeit kommen, da werdet ihr sie vermissen.

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Sommergedanken einer Schreiberin